„Hier im Gründerzeitviertel passiert richtig viel – von Veranstaltungen bis zu nachbarschaftlichen Aktionen. Der von den AnwohnerInnen geschaffene Platz „Alte Tanke MG“ hat das Gefühl einer tollen Nachbarschaft verstärkt.
Hier trifft man eigentlich immer Leute, die man kennt und tauscht sich aus oder hilft sich gegenseitig. Eines von vielen guten Beispielen für: wenn´s die Stadt nicht macht, muss man´s selber machen! So ging es mir auch mit der Mönchengladbacher Moderne und dem Aufspüren von Architektur der 1920er und 1930er Jahre in der Stadt. Es fing an, als wir bei der Suche nach einer Immobilie auf die „Villa Magnolia“ stießen. Bei der Besichtigung war sofort klar: das hier ist einzigartige Architektur mit original erhaltenen Bauhaus-Details. Das Haus wurde 1934 von einem Textilfabrikanten gebaut und zählt zur Streamline Moderne. Inspiriert von den ersten Luxus-Dampfschiffen weist es Merkmale wie einen runden Erker, der an einen Schiffsbug erinnert, Balkone mit Reling oder auch Bullaugen auf. Je mehr Wissen ich hatte, desto mehr Häuser der Epoche habe ich in Mönchengladbach entdeckt. Die Stadt ist dank ihrer Textilvergangenheit voll von wunderschönen und einzigartigen Beispielen der Moderne in einer ganz eigenen lokalen Ausprägung. Letzten Monat haben wir mit 12 Personen den Verein „Mönchengladbacher Moderne“ gegründet, um diese Architektur bekannt zu machen und zu schützen. Und vielleicht auch zu einem neuen Aushängeschild der Stadt zu machen. Genau wie mit der Architektur, ergeht es mir oft in Mönchengladbach: man entdeckt so viel Schönes und Spannendes, wenn man nur genau hinschaut.“
Thomas Volbach, @thmsvlbch, 32, Kommunikationsdesigner, Kunstschaffender und Begründer des Vereins Mönchengladbacher Moderne @moenchengladbachermoderne
Interview & Fotos: Lara Valsamidis, Grafik: Hannah von Dahlen