In seinen digitalen Zeichnungen hält Philipp M. Königs fünf beeindruckende Gründerzeithäuser fest, in denen Kultur passiert. In kurzen Textpassagen beleuchtet er außerdem die Geschichte dieser wichtigen Standorte
der Mönchengladbacher Kulturlandschaft und erklärt auch seinen persönlichen Bezug zu ihnen.
Kulturbüro und Co.
Krichelstraße 16
Die Villa direkt hinter dem »Museum Abteiberg«. In Nachbarschaft zur Moshibar. Wann und von wem das Haus erbaut wurde, konnte ich bisher nicht ermitteln. Neben anderen Verwaltungsstellen ist hier das Kulturbüro — unter der Leitung von Dr. Thomas Hoeps — zu Hause. Dem wachsenden Team des Kulturbüros verdanken wir neben »nachtaktiv« auch die »Criminale 2011«, »MG-ACT«, die »c/o-Künstlerförderung« und eine enorme Unter stützung der freien Kulturszene Mönchengladbachs. Danke schön.
Pumpenwarte am Wasserturm
Viersener Straße 115
Der Wasserturm ist 51 m hoch und wurde in zwei Jahren errichtet. 216.000 Goldmark Baukosten, 1909 eingeweiht. Hier im Anbau wohnte einst der Pumpenwärter. Seit 1988 Unterkunft für die Inhaber des zweijährigen NEW-Stipendiums. Die letzten drei: Kristina Stoyanova, Vesko Gösel und Taka Kagitomi. Die geistige Wiege von »Änderungen Aller Art«.
Atelierhaus
Steinmetzstraße 31
Um 1890 erbaut und 1985 in die Denkmalliste der Stadt eingetragen. Zweigeschossiger, dreiseitig freistehender Massivbau auf hohem Kellersockel mit verschiefertem Mansarddach … Seit 30 Jahren Künstler-Atelierhaus. Das Epizentrum des alljährlichen »parc/ours«. Beherrbergt derzeit Maria Lehnen, Christiane Behr, Vesko Gösel, Ulle Krass, Brigitte Zarm, Ellen Katterbach und — im Hinterhof — Wolfgang Hahn.
Reparaturbedürftig
Bismarckstraße 97
1894 vom Architekten Robert Neuhaus für den Verleger O. Kühlen errichtet. Mit seinem Tod stiftet Oskar Kühlen das Haus 1924 der Stadt. Ehemaliger Sitz des Städtischen Museums und der Volkshochschule. Seit Hiltrud Neumanns 60stem, vor gut acht Jahren, in weiten Teilen ungenutzt. Weil die Statik des wunderschönen Treppenhauses in Frage steht. Bitte, bitte endlich sanieren und der Kultur wieder gänzlich zur Verfügung stellen!
BIS – Zentrum für offene Kulturarbeit e.V.
Bismarckstraße 99
Von Robert Neuhaus entworfen und 1901 für die Familie Peltzer errichtet. 1927 von der Stadt erworben. Ab 1933 das »Haus der Wissenschaft und Volksbildung«. Das BIS ist 1989 aus der Fusion der Vereine »Aktion Kultur« und »Kulturforum« hervorgegangen. Momentan bespielt der Verein mit einem Team von rund 30 Personen die Häuser mit unglaublichen 231 Veranstaltungen* pro Jahr. Ausstellungen, Filme, Lesungen, Konzerte, Theater, und Workshops — für jung und alt. Vielen Dank dafür, ihr alle!
PHILIPP M. KÖNIGS ist Diplom-Kommunikationsdesigner und Mitinhaber des Designbüros »KOENIGSHAUS«, welches oft und gerne für Kulturkunden in Mönchengladbach arbeitet. Er bereichert die Kulturszene der Stadt außerdem als Gründungsmitglied des Kunstvereins »Mischpoke e.V.« und mit dem Kultur- und Upcyclingprojekt »Änderungen Aller Art«, welches er 2013 mit dem Künstler Vesko Gösel startete.
Die Motive sind — auch ohne Text — in kleinerem Format und kleiner Auflage käuflich zu erwerben.
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› Einleitung Gründerzeitliche Architektur in Mönchengladbach
› Teil 1/4 Dekonstruktion gründerzeitlicher Architektur, Marius Müller
› Teil 2/4 Türen des Gründerzeitviertels, Thomas Volbach
› Teil 3/4 Kulturhäuser, Philipp M. Königs
› Teil 4/4 Stadttransformation, Stefan Sturm – coming soon