„Nach meinem Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf hatte ich die Idee, mich in Mönchengladbach niederzulassen.
In Lobberich geboren und aufgewachsen, war ich beeindrucktvon der Stadt. Der Lichthof hat mich fasziniert – und vor allem das Theater. Da habe ich als Kind ,Hänsel und Gretel‘ gesehen und war völlig begeistert. Bis heute liebe ich das Theater. Wegen meiner Kunst war ich unsicher. Ich dachte immer, dass andere Künstler Schönes schaffen, ich aber so komisches Zeug. Ich ging zum damaligen Museumsdirektor Johannes Cladders. Wenn der mir gesagt hätte, ich solle mich besser zur Erzieherin umschulen lassen, dann hätte ich das getan. Er ermunterte mich aber, weiterzumachen. Und das tat ich.
Cladders und der Architekt und Sammler Heinz Döhmen haben mich unterstützt. So konnte ich 1985 ins Atelierhaus an der Steinmetzstraße 31 ziehen, um dort zu wohnen und zu arbeiten. Nicht nur deshalb habe ich Mönchengladbach viel zu verdanken. Wenngleich eines sich nicht verändert hat: Die einen knatschen, die anderen reden schön. Ich bin wie ein Schwamm, sauge alles auf, interessiere mich für alles Neue. Wobei die Themen in der Kunst sich seit Menschengedenken wiederholen: Im Mittelpunkt steht der Mensch, der aus dem Mutterleib kommt, seine Behausung, sein Haus, die Haut. Und dann tauchen immer wieder das Schaf und der Wolf auf. Der Wolf im Schafspelz, das Wolfsgefolge, die Schafsmänner. Man weiß ja nie, wen man vor sich hat.“
Maria Lehnen, Künstlerin
Text: Inge Schnettler
Fotos & Video: Hannah von Dahlen